Weihnachten steht vor der Tür, doch bevor wir uns für die Feiertage in unser schönes Chalet nahe des Mont Tremblant NP aufmachen können, müssen wir uns unsere gemeinsame Auszeit erst einmal erarbeiten. Rebecca und Marco bitten uns, bei einer Wohnungsauflösung zu helfen und den Shop bis zum 21.12. zu hüten. Ich freue mich, Janis und Fabis „Arbeitsalltag“ in Montreal zu erleben und auch den verrückten Sir William kennenzulernen (das ist der Hund von dem trinkenden Millionär, der neben dem Prinzen von Vietnam wohnt).

Nach einigen schon bitterkalten, aber schneelosen Tagen in Montreal erfreut uns dann die weiße Schneepracht rund um unser kleines gemütliches Häuschen am See in .St. Lucie, das wir bis zum 1. Weihnachtsfeiertag gebucht haben. Mit Essen versorgt, da der nächste große Supermarkt 30min Fahrtzeit entfernt ist, verbringen wir unsere Abende kochend und vor dem Kamin entspannend. Zu Fabis Freude gibt es tagsüber neben Wanderungen auch tierische Aktivitäten.



Da das große Skierlebnis im Mont Tremblant NP noch nicht mit dabei war, entscheiden wir, vor unserem nächsten Ziel Québec City noch einen Zwischenstop im NP Mauricie einzulegen. Dort powern wir uns zunächst bei einer wunderschönen 20km-Wanderung aus, die uns teilweise über einen zugefrorenen See führt. Am zweiten Tag stehen wir endlich auf den schmalen Brettern und kämpfen uns trotz etwas Schneeregens durch die gut präparierte Loipe. Unsere Ästhetik im klassischen Stil wird dabei nur durch ein zwei Stürze getrübt.

Unsere müden Körper rufen nach diesen Anstrengungen – SPA! - und so genießen wir den ersten Tag in Quebec im 39° warmen Außenbad mit Blick auf den St. Lawrence River. Bevor wir am nächsten Tag durch die Altstadt von Quebec streifen können, müssen wir noch einen kleinen Kampf mit unserer AirBnB-Mitbewohnerin austragen, die schon zum zweiten Mal Janis Mütze geklaut hat und sehr viel haart und außerdem ein 4jähriger Bernhardiner ist.



Silvester wollen wir in Montreal feiern, also verabschieden wir uns von Quebec und schauen vor Abfahrt noch schnell bei den Quebecer Wasserfällen vorbei. Während in Deutschland dann schon die Neujahrsraketen in die Luft steigen, shoppen wir noch eine Runde im Village de Valeurs, dem Second Hand Laden unseres Vertrauens. Und obwohl wir vom Wühlen ganz müde sind, raffen wir uns auf zum Alten Hafen von Montreal, wo die große Party steigen soll. Unser Fazit nach 3h in der Silvester-Menschentraube: die Montrealer würden an Silvester in Berlin den Schock ihres Lebens bekommen, so gesittet und auch etwas desinteressiert „feiern“ sie als es endlich 12 Uhr ist. Das Highlight des Abends bleibt die Band Bleu Jeans Bleu, die immerhin mehr Stimmung verbreitet als ihre Musikerkollegen, aber deren Frontmann uns vor allem etwas an Prinz Harry erinnert.

Das neue Jahr soll actionreich beginnen, also befreien wir den Chevy vom Schnee und düsen Richtung Downtown Toronto, mit kleinem Zwischenstop in Ottawa. Die Innenstadt von Toronto sieht bei nächtlicher Einfahrt auch toll futuristisch aus. Etwas mehr Einblick in die Stadtgeschichte erhalten wir bei einer gut gemachten Free Walking-Tour, gewöhnungsbedürftig lecker authentisch wird es dann beim Mittag in Chinatown. Unseren Appetit nach Kunst und Kultur stillen wir beim Besuch der Art Gallery Ontario und in einem der vielen Comedy Clubs der Stadt.


Nach Toronto verabschiede ich mich nun von Jani und Fabi. Es war wie immer sehr schön mit euch und ich wünsche euch noch viele tolle Erlebnisse und witzige Geschichten in Kanada, die euch ein Leben lang in Erinnerung bleiben!