Die Fahrt von Jasper zum Kootenay National Park führte uns wieder über den Icefield Parkway, den wir schon einmal in die entgegengesetzte Richtung gefahren sind. Hier wird man von einer herrlichen Gebirgslandschaft und einigen Gletschern für die lange Fahrt belohnt. Nach den vielen Wanderungen in Jasper waren unsere Beine ein bisschen müde, weshalb wir uns auf kleine Abstecher vom Highway begnügten. Die Temperaturen haben auch nichts anderes zugelassen, sodass wir die kühle Brise aus dem Marble Canyon und das erfrischende Wasser vom Vista Lake genossen. Unser Ziel war der Campground in Radium Hot Springs ganz im Süden vom Kooteney Park.

Das Wetter ließ es eigentlich nicht zu lange Autofahrten ohne einen kurzen Abstecher im Badesee zu machen. Gesagt getan ging es zum Windermere Lake zum Entspannen. Leider gab es an dem See keine Schlafmöglichkeiten, weshalb wir uns noch weiter südlich am Johnson Lake niederließen. Zum Glück fahren wir immer nur übersichtliche Distanzen und machen immer wieder auch in kleinen Parks Pausen, sonst hätten wir das Beerenparadies im Mt. Fernie Provincial Park verpasst. Eigentlich wollten wir uns nur kurz die Beine vertreten, aber es hat sich schnell herausgestellt, dass der Wald hinter dem Campingplatz voll mit Heidel- und Himbeerbüschen ist. Da wir ja schon geübt im Heidelbeerpflücken sind, haben wir alle unsere Skills ausgepackt und uns satt gegessen.


Jana hatte irgendwo gelesen, dass es in Waterton Lake National Park einen der schönsten Hikes Kanadas gibt. Gerade in der Gegend, machten wir einen Abstecher in den Park. Leider ist der Park gerade in einem mäßigen Zustand. 2017 gab es ein großes Feuer, welches fast den gesamten Waldbestand des Parks zerstörte. Trotzdem konnte man noch einige schöne Eindrücke mitnehmen und außerdem stand uns ja noch “die Wanderung” zum Crypt Lake bevor. Am nächsten Tag fuhren wir mit einem Boot über den Waterton Lake zum Startpunkt des Trails. Insgesamt wurden drei Bootsladungen rüber gebracht, man kann sich also vorstellen wie voll es auf dem Wanderweg war. Vor Bären mussten man definitiv keine Angst haben. Die Wanderung zum See war wirklich ansehnlich, durch ein malerisches Tal entlang an einer Klippe und durch eine kleine Höhle mussten wir krabbeln. Angekommen beim Crypt Lake stellte sich bei einem Blick auf die Karte heraus, dass wir so weit südlich waren, dass die Grenze zu den USA direkt am See vorbei führte. Dadurch konnte Jana nach langem Warten schließlich doch noch in die Staaten rüber machen.


Langsam hatten wir genug von den Bergen und wollten mal wieder flaches Land sehen. In Kanada ist das ganz einfach. Ein paar Kilometer östlich der Rockies fängt die Prärie an, wo es bis zum Horizont nur Getreidefälder und Weideland gibt. Ganz im Süden von Saskatchewan liegt der Grasslands National Park, in dem die ursprüngliche Prärielandschaft geschützt wird. Tagsüber haben wir eine Wanderung über die Broken Hills unternommen und die Aussicht über den Frenchman Valley genossen. Abends bzw. Nachts gab es ein Spektakel am Himmel. Durch die Isolation hat man die Möglichkeit noch einen richtigen Sternenhimmel ohne Lichtverschmutzung wahrzunehmen. Dazu gab es noch animalische Geräusche von den umherlaufenden Kojoten und Bisons.


Vom Grasslands Park ging es mit einem kurzen Abstecher zum Katepwa Lake Richtung Manitoba. Die Route führte uns durch den Riding Mountain National Park (der dritte National Park in zwei Wochen) wo wir uns für eine Nacht niederließen und anschließend weiter nach Narcisse zu Brigitte und Peter fuhren. Hier machen wir jetzt noch eine Woche Pause bevor es weiter nach Ontario geht.