Der Sommer im Okanagan Valley kann sich sehen lassen. Die Region versprüht mit seinen zahlreichen Weinbergen und Obstplantagen fast ein mediteranes Flair. Wir haben sehr viel geschwitzt und waren für jeden Sprung in den See dankbar. Am besten hat uns der Kalamalka See mit seinem klaren und kalten Wasser gefallen. Dort haben wir eine Nacht neben einem Campingplatz verbracht, der schon ausgebucht war. Wir haben uns daher einfach an die Straße zum Campingplatz gestellt und konnten für umme die schöne Aussicht auf den See und den umliegenden Provincial Park genießen.


Weiter Richtung Norden kamen wir in eine Region, die auch die Bezeichnung Mückenhölle verdient. Bei Clearwater wollten wir unbedingt (ok, ich wollte unbedingt) in den Wells Lake Provinial Park, der sehr viele imposante Wasserfälle zu bieten hat. Wir haben uns für zwei Nächte auf einem netten Campingplatz eingemietet, der nach der ersten nacht leider seinen Charme aufgrund der vielen Mücken verloren hat. Der Chevy ist ja schon ein etwas älteres Auto und hat hier und da ein paar offene Stellen, durch die die Mücken uns auch in der Nacht besuchen konnten. Fabi hat kein Auge zugemacht, weshalb wir beschlossen, die nächste Nacht im Zelt zu verbringen. Auch wenn die zweite Nacht erträglicher war, wurden wir tagsüber immernoch attakiert. Die Wasserfälle in dem Provincial Park waren die Qualen aber wert. Wir haben nicht nur extrem hohe und breite Wasserfälle gesehen, sondern konnten auch hinter einem entlang gehen.


Unsere Annahme, dass Clearwater der Mücken Hotspot ist hat sich nicht bewahrheitet. Noch weiter nördlich, in Blue River, konnte man keine zwei Minuten draußen sein, ohne von gefühlt 20 Moskitos gequält zu werden. Aus Mangel an Schlafplätzen und weil wir noch immer übermüdet von unserem letzten Stopp waren, haben wir uns in Blue River ein Motel Zimmer gegönnt.

Nach Blue River fuhren wir weiter Richtung Mt Robson, dem größten Berg in den kanadischen Rockies. Hier sind wir vor gut zwei Monaten schon einmal vorbeigekommen, haben da aber nicht gestoppt, um uns die Gegend genauer anzugucken. Das wollten wir nun nachholen und sind dort so ziemlich jeden Wanderweg gelaufen, den es in der näheren Umgebung gibt. Das Highlight war eine 35km Wanderung zum Berg Lake, einem Gletscher-See, der sehr schön blau und ganz schön kalt ist. Wie wir feststellen mussten, rutschen von den Berghängen immer wieder Schneelawinen ab. Auf dem Rückweg, ist ein Teilstück vollkommen überflutet worden und war mit Schneematsch bedeckt (und das bei ca. 30 Grad Celsius).

Nach drei Tagen im Mt Robson Provincial Park ging es weiter Richtung Jasper Town. Da in Kanada gerade Ferienzeit ist, waren alle Campingplätze ausgebucht. Außerdem gibt es in der Stadt und im umliegenden Nationalpark kaum Möglichkeiten, um wild zu campen. Daher haben wir uns für zwei Nächte und schlappe 230$ ein Zimmer in einem Hostel genommen. Für die dritte Nacht in Jasper haben wir noch einen begehrten Platz auf dem Campingplatz im Nationalpark bekommen. Die Tage in Jasper hatten es in sich: schöne Wanderungen mit tollen Aussichten, viele tierische Begenungen (u.a. eine Elchkuh mit Kalb) und eine Bootsfahrt zur Spirit Island im Maligne Lake. Am besten hat uns die Wanderung auf dem Indian Summer Ridge gefallen. Von der Bergspitze hatte man einen wunderbaren Blick auf die Rockies, Jasper und unzählige Bergseen.


Nächster Stopp wird der Kootenay National Park sein, der die südlichen Rockies beherbergt.